Ein stimmungsvolles Turnierwochenende fast wie in alten Zeiten – bis auf die Masken bei den insgesamt über 600 Zuschauern auf den Rängen des BTV-Sportzentrums. Und bis auf das eine oder andere Team, das coronabedingt nicht antreten konnte oder gar nicht erst gemeldet war. Insgesamt fanden sich 28 Jazz und Modern/Contemporary (JMC) Formationen aus der Liga West bzw. aus der 2. Bundesliga Nord-Ost/West am vergangenen sommerlich heißen Wochenende zusammen mit zahlreichen Fans in der Schlossstadt ein, um sich mit ihren Choreografien auf dem Brühler Tanzboden zu messen.
In der 2. Bundesliga Nord-Ost/West JMC punkteten die zwölf Tänzerinnen der höchsten Heimmannschaft Release auch im dritten Turnier dieser Saison mit ihrer eindrucksvollen Höhlenforscher-Choreografie. Zum kraftvollen Beat der Musik überzeugte der energiegeladene Auftritt mit starken Hebefiguren das fünfköpfige Wertungsgericht. So rauschten die Schlossstädterinnen des Tanzsportclub Brühl im BTV 1879 e. V. am Ende mit der Wertung 1-2-2-1-2 nur knapp am obersten Podestplatz vorbei. „Das letzte Ligaturnier Ende Mai wird die Entscheidung bringen. Wir werden noch einmal alles geben, um ein allererstes Mal bei der Deutschen Meisterschaft tanzen zu dürfen“, verriet Trainerin Alexandra Bergner das große Ziel des Teams.
Souverän präsentierte auch die Brühler Formation Devotion in der Oberliga West I ihre Choreografie zu Gewalt in Beziehungen. Gänsehauteffekt trat anscheinend nicht nur im Zuschauerraum auf, sondern auch die aus ganz Deutschland angereisten Wertungsrichter belohnten die Darbietung mit dem zweiten Platz und klarer Tendenz nach oben: 2-1-2-2-1. „Die Formation hat seit der Verschmelzung mit der aufgelösten Verbandsliga-Formation Reflection und vielen Neuzugängen 2020 eine starke Teambindung aufgebaut“, bestätigte Devotion-Tänzerin Emily Engel die sichtbar harmonische Leistung. Am 21. Mai wollen sie die in Bochum zum dritten Mal in dieser Saison unter Beweis stellen.
Den neun jungen Tänzerinnen der Formation Move On gelang es, mit den beiden tänzerischen Durchgängen ihren dritten Platz in der Tabelle der höchsten Jugendliga, der Jugendverbandsliga West, deutlich zu festigen. So äußerte sich Trainerin Nicole Schey hochzufrieden: „Die Mädels haben sich diesmal noch synchroner gezeigt und ihre Präsentation sogar noch gesteigert.“ Die 15-jährige Tänzerin Greta Zimmermann erklärte es so: „Es ist eine kraftvolle und starke Musik, deshalb müssen wir mit unserem Ausdruck und Tanz dagegenhalten und diese Stärke rüberbringen.“
Trainerin Schey, selbst Tänzerin bei Release, fand auch für die Leistung ihrer Jüngsten im Eröffnungsturnier der Kinderlandesliga West I lobende Worte: „Sie waren deutlich besser als im Training, trotz der Nervosität im zweiten Durchgang als erste Formation auf die Tanzfläche zu müssen.“ Für die kommenden zwei Turniere will sie den Ausdruck der Kinder zu der mitreißenden, fröhlichen Choreografie noch steigern.
Als am Sonntagabend der schwarze Tanzboden wieder zusammengerollt und ins Tanzsportzentrum zurückgebracht wurde, zeigte man sich am Ende der zwei aufregenden und abwechslungsreichen Tage im Turnierbüro hocherfreut: „Es ist toll, dass wir endlich wieder solche Turniere durchführen können, die den Aktiven Ziele geben für ihr hartes Training“, kommentierte Turnierleiter Daniel Reichling, der gewohnt unterhaltsam den samstäglichen Wettbewerb moderierte. Der neugewählte Leiter der Abteilung Tanzen im BTV, Oliver Krause, freute sich sehr, „dass wir unter großem Einsatz der Vereinsmitglieder dieses Turnier wieder organisieren konnten. Ich danke jedem Einzelnen für seinen Beitrag zu dieser gelungenen Veranstaltung.“